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Schnelle Hilfe bei Herzinfarkt

In Crivitz stehen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zur Erstversorgung zur Verfügung

Ein Herzinfarkt ist immer ein medizinischer Notfall. Durch den Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien kommt es zu einer Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut, sodass der nicht durchblutete Teil des Herzmuskels ohne schnelle Hilfe abstirbt und der Muskel nicht mehr in der Lage ist, sich zu kontrahieren – es besteht Lebensgefahr! Denn ist die Pumpfunktion des Herzens gestört, bleibt es stehen und kann lebenswichtige Organe des Körpers nicht mehr mit Blut versorgen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande die häufigste Todesursache.
Deshalb kommt es bei einem Herzinfarkt auf schnelle Hilfe an. Dazu gehört, den Notfall schnellstmöglich zu erkennen. Die typischen Symptome äußern sich in drücken-den, diffusen und über die gesamte Brust ziehende Thoraxschmerzen, die in den linken Arm oder/und in den Hals ausstrahlen. Dazu kommen unspezifische Symptome wie Übelkeit und kalter Schweiß, Luftnot und Schmerzen im Oberbauch. Besonders bei Frauen und Diabetikern treten unspezifische Symptome häufig auf.
Die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, wird durch verschiedene Risikofaktoren erhöht. Fettleibigkeit, Rauchen und Stress gehören genauso dazu wie ein übermäßiger Alkoholkonsum. Letzterer schädigt den Herzmuskel; die Wände des Organs werden dünner, es kommt zu einer Pumpfunktionsstörung. Auch Hormone können eine Rolle spielen, genauso wie das Alter: So steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, für Frauen über 70.

Die Diagnostik eines Herzinfarkts erfolgt im Krankenhaus über die Anamnese und mit Hilfe verschiedener Laborwerte und eines Elektrokardiogramms (EKG). Werden zwei von drei Parametern positiv bewertet, muss eine sofortige Not-fall-Therapie eingeleitet werden. Über einen intravenösen Zugang werden nun Thrombozytenaggregationshemmer, Heparin, Nitroglycerin und gegebenenfalls Morphium verabreicht. Anschließend wird der Patient im Herzkatheterlabor unter-sucht. Hier ist es möglich, verschlossene Herzkranzgefäße mittels Stent wieder zu erweitern.
Während einer Herzkatheteruntersuchung ist der Patient wach – ein Mittel zur Beruhigung wird aber in der Regel verabreicht. Die Einstich-stelle des Zugangs, der zum Beispiel in Arm oder Leiste liegen kann, wird lokal betäubt – der Patient verspürt so keine Schmerzen.

Der Herzkatheter ist eine sehr wichtige Diagnostik- und Therapiemethode, die jedoch nur bei ausreichender Indikation zum Einsatz kommen sollte – neben einer hohen Strahlenbelastung besteht immer die Gefahr von Nachblutungen, zum Beispiel durch die Gabe von Gerinnungshemmern. Für die spezielle Diagnostik wird der Patient vom Krankenhaus Crivitz in ein Krankenhaus der Maximalversorgung gebracht.
Aufschluss über verschiedene Herzerkrankungen kann auch die Echokardiografie geben. Dabei wird das Herz mittels Ultraschall untersucht. Pathologische Befunde liegen zum Beispiel vor, wenn die Herzwände sich nicht mehr richtig bewegen oder eine der vier Herzklappen nicht mehr richtig schließt – Mediziner sprechen dann von einer Klappeninsuffizienz.
Bei einer Stressechokardiografie wird das Herz-Kreislauf-System zusätzlich mit dem Medikament Dobutamin versehen, um eine zusätzli-che Belastung zu erzeugen und das Herz schneller schlagen zu lassen. Die sogenannten Ergometrie, auch Belastungs-EKG genannt, wird auf einem Fahrrad durchgeführt. Unter Muskelbelastung wird durch Zugabe von natürlichem Stress ein EKG geschrieben, um so ein genaueres Bild von der Herzleistung zu bekommen.

Um im Notfall richtig reagieren zu können, ist es wichtig, Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Herzinfarkt zu kennen: Notruf absetzen, Bewusstsein, Atmung und jegliche Lebenszeichen überprüfen, den Betroffenen beruhigen und den Oberkörper hoch lagern, zum Beispiel an einer Wand, dazu tiefes und bewusstes Ein- und Ausatmen fördern. Bei einem Kreislaufstillstand muss sofort mit den Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen (30x Herzdruckmassage, 2x beatmen) begonnen werden – so lange, bis der Rettungsdienst die Reanimation übernimmt.