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Die Gallenblase: Ist sie wichtig oder kann sie weg?

Von der Operation bis zur medikamentösen Behandlung gibt es verschiedene Therapien

Die Gallenblase liegt im rechten Oberbauch unterhalb der Leber. Ihre Form wird als länglich und sackartig beschrieben. Ihre Aufgabe ist es, die gebildete Gallenflüssigkeit der Leber zu speichern. 30 bis 50 Kubikzentimeter Flüssigkeit kann das Hohlorgan dabei aufnehmen. Durch fettreiche Nahrung wird im Dünndarm die Bildung des Hormons Cholezytokinin angeregt. Es bewirkt die Kontraktion der Gallenblase – die Gallenflüssigkeit wird dabei durch den großen Gallengang gepresst. Um die Mündung von Gallengang zu Zwölffingerdarm befinden sich wichtige Muskeln, die sich zeitgleich entspannen und wiederum ermöglichen, dass die Gallenflüssigkeit in den Darm fließt. Es ist ein perfektes System, doch Störungen sind möglich – zum Bei-spiel durch Gallensteine, die sich innerhalb der Gallenblase und im Gallengang bilden können.  Begünstigende Faktoren können Übergewicht, Schwangerschaft und eine familiäre Veranlagung sein. Frauen und hellhaarige Menschen sind häufiger betroffen. 

Meistens verursachen Gallensteine keine Beschwerden – je nach Größe und Lage können aber auch kolikarte Oberbauchschmerzen auftreten. Auch eine Entzündung der Gallenblase (Cholezytitis), ein Gallenstau mit Entzündung des Gallengangs (Cholangitis), Gelbsucht (Ikterus) und/oder die Entzündung weiterer Organe sind möglich. So kann daraus zum Beispiel eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine akute Pankreatitis, resultieren. Möglich ist zudem eine Verletzung der Gallenblasenwand mit Austritt von Gallenflüssigkeit in den Bauchraum, was die Gefahr eine Bauchfellentzündung birgt. Dazu kommt ein erhöhtes Krebsrisiko in Bezug auf die Gallenblase und den Gallenblasengang.
Mögliche Therapien bei diesen Problemen sind eine Operation, eine medikamentöse und eine Stoßwellenbehandlung. Bei der Operation wird in Vollnarkose und minimalinvasiv die Gallenblase entfernt. Da-nach bleiben Patienten in der Regel zwei bis drei Tage im Krankenhaus. Nach einer Gallenblasenentfernung – einer sogenannten Cholezystektomie – erweitert sich das Gallengangsystem in der Regel automatisch von fünf auf zehn Zentimeter und speichert künftig die Gallenblasenflüssigkeit. Patienten merken also keinen Unterschied. Wichtig: Nach der Operation sollten sie mindestens vier Wochen lang nicht schwer tragen.

Bei einer extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) erfolgt die Behandlung mittels Schallwellen, welche die Gallensteine zertrümmern. Nach der Behandlung gelangen die Gallensteinfragmente über den Darm nach außen, manchmal mithilfe eines Endoskops. Bei der schmerztherapeutischen Behandlung wiederum kommen oft nicht steriodiale Antirheumatika, wie z.B. Ibuprofen, zum Einsatz. Antibiotika helfen, um schweren Verläufen entgegenzusteuern, wirken krampflösend und entzündungshemmend. Um zu diagnostizieren, ob es sich tatsächlich um Probleme der Gallenblase handelt, gibt es unterschiedliche diagnostische Verfahren – z.B. die Überprüfung des Murphy-Zeichens: Wenn Druck auf die entzündete Gallenblase einen Schmerz im rechten Oberbauch auslöst, deutet das auf eine akute Gallenblasenentzündung hin. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnosefindung helfen. Im Labor lassen sich Entzündungswerte bestimmen, so dass auch hier Aufschluss über eine akute Erkrankung gewonnen werden kann.

Patienten mit unklaren Beschwerden können sich auch an  die chirurgische Sprechstunde im Kranken haus Crivitz wenden, die montags und donnerstags von 13 Uhr bis 14.30 Uhr besetzt ist. Eine Terminvereinbarung ist unter der Nummer 03863-520153 möglich, eine Überweisung und die Krankenkassenkarte müssen zum Termin mitgebracht werden.